Angst ist keine Lösung - Wendländer Appell

Wir nehmen Sars-Cov2 ernst, denn es stellt für einen Teil der Bevölkerung eine große Gefahr dar. Diese dürfen und wollen wir nicht ignorieren. Die anfänglichen Szenarien mit hunderttausenden Toten, vor denen im März 2020 gewarnt wurde, sind  glücklicherweise nicht eingetreten. Inzwischen hat sich gezeigt, dass die allermeisten Infektionen, mit und ohne Impfung, mild und oft auch symptomfrei verlaufen. 
 
Dennoch befinden wir uns in einem Zustand nicht enden wollender Alarmiertheit. Die Angst aufgrund der tagtäglichen medialen Flut an Bildern, Talkshows, Fallzahlen, Intensivbettenbelegung und Horrormeldungen hindert uns daran, differenziert mit der Pandemie umzugehen. 
 
Wir müssen lernen mit dem Virus zu leben, denn es wird sich nicht ausrotten lassen. Wenn wir nicht von der falschen Praxis der Schließungen, sozialer Isolation und Spaltung loskommen, treten weiterhin Kolleteralschäden ein, die die eigentlichen Auswirkungen des Virus bei Weitem übersteigen.  Kritik an Maßnahmen heißt nicht, das Virus zu leugnen. Es gilt gezielte, engagierte, ausgewogene und eigenverantwortliche Lösungen zu finden. 
 
Wir wollen endlich zurück zu einem offenen und unbeschwerten Leben von Angesicht zu Angesicht. Zurück zu einem Leben, in dem wir offen aufeinander zugehen und unsere Mitmenschen nicht als konstante Gefahr wahrnehmen. Und ja, wenn wir in Freiheit leben wollen, müssen wir bereit sein, auch Risiken zu tragen.
 

Wir setzen uns ein 

  • für ein Leben und Sterben in Würde und Gemeinschaft

Alle Menschen sind Gemeinschaftswesen und brauchen Nähe, Austausch, Begegnungen mit Vertrauten und Fremden. Nur so können wir uns entwickeln und unsere Persönlichkeit entfalten.  Der Tod gehört zum Leben und verleiht ihm erst seine einmalige Bedeutung. Nicht die Vorstellung von der Endlichkeit macht uns Angst, sondern die eines einsamen, abgeschotteten und isolierten Sterbens. Kranke und Sterbende haben ein Recht auf Nähe, Trost und Begleitung durch Freunde und Familie.
 
  • für die Rückkehr zu allen Grundrechten

 „In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet werden.” – so steht es in Artikel 19 des Grundgesetzes. Der Autor, Journalist und Jurist Heribert Prantl formuliert es noch treffender: „Das Wesen der Grundrechte ist […], dass sie gerade in einer Krise gelten müssen. Deswegen heißen sie Grundrechte. Sie sind die Leuchttürme der Demokratie, […] es ist fatal zu glauben, man könne sie […] eine Zeit lang geringer leuchten lassen.” Denn wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. Jede Einschränkung der Grundrechte muss im Einzelnen den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz beachten. Viele Grundrechte sind zu lange eingeschränkt worden, es ist Zeit, dass wir zu ihnen zurückfinden.
 
  • für eine lebendige Gesellschaft mit offener Kultur

Unsere Gesellschaft lebt von Austausch und Begegnung. Wenn wir das dauerhaft auf ein Minimum reduzieren, werden wir unsere offene Gesellschaft verlieren. Der Preis für die Sicherheit kann nicht sein, dass derzeit unzählige Menschen ihrer Existenz beraubt werden und in Angst vor der Zukunft leben müssen. Kultur, Läden, Gaststätten und Vereine müssen wieder öffnen dürfen – und zwar für alle Menschen. Kunst und Kultur sind Ausdruck unserer Identität. Sie sind systemrelevant. Digitale Angebote sind eine gute Ergänzung, ersetzen aber nicht dauerhaft den lebendigen Austausch. 
 
  •  für offene  Kitas und Schulen

In Kitas und Schulen findet Bildung, soziales Lernen und die Entwicklung der Persönlichkeit statt. Das dürfen wir den Kindern nicht länger vorenthalten. Masken im Unterricht und auf dem Hof lehnen wir ab. Wir dürfen jungen Menschen nicht vermitteln, dass ihre kindliche Unbeschwertheit eine Lebensgefahr für andere darstellt.  Lasst uns sie lehren, wie wir gemeinsam mit Rücksicht und Verantwortung andere schützen können.
Die psychosozialen und physischen Folgen der Maßnahmen sind für viele vernichtend. Kinder und Jugendpsychatrieen sind dauerhaft überlastet und müssen dringend hilfsbedürftige Menschen abweisen. Die Suizidrate unter Jugendlichen ist in der Pandemie um ein Vielfaches angestiegen.  
Wir fordern, dass grundsätzlich auf die Schließung von Schulen verzichtet wird.  Die ungehinderte soziale Teilhabe muss unabhängig vom Impfstatus gewährleistet werden. Auch Sport, Musik und Freizeitangebote sind unverzichtbar für  die seelische, soziale und gesundheitlichen Entwicklung unserer Kinder.  Angebote in diesem Bereich dürfen auch bei erhöhten Inzidenzen nicht eingestellt werden.
 
  • für kostenlosen und gezielten Schutz für alle, die Sicherheit wollen

Wir haben gelernt, dass das Virus besonders  bei Alten und Vorerkrankten schwere Erkrankungen auslösen  kann.  Wer Schutz sucht, soll ihn bekommen. Der Schutz der Schutzwilligen wird immer noch vernachlässigt. Das muss sich ändern und Kosten dürfen dabei keine Rolle spielen. Dazu sind riesige Anstrengungen mit gezielten Konzepten notwendig. Aber: Niemand darf gegen seinen Willen weggesperrt, Niemandem darf Besuch verwehrt, Niemand darf in Isolation getrieben werden. Die Würde aller Menschen ist unantastbar. Die Entscheidung Risiken einzugehen, müssen alle Menschen selbst treffen. Schutz und Freiheit müssen miteinander in Einklang gebracht werden.
 
  • für Impffreiheit ohne Diskriminierung

In nie dagewesener Geschwindigkeit wurden neuartige Impfstoffe entwickelt und auf den Markt gebracht Bisher besitzen sie nur eine bedingte Zulassung. Über langfristige Wirksamkeit und Nebenwirkungen lässt sich auf Grund der kurzen Entwicklungs- und Einsatzzeit kein abschließendes Urteil treffen. 
 
Wir fordern eine offene Diskussion über die Impfstoffe!
 
Nach dem jetzigen Wissenstand schützen die Impfungen nur unzureichend vor Infektion und Übertragung, wohl aber häufig vor einem schweren Verlauf. Die fortschreitende Mutation des Virus schafft ständig neue Voraussetzungen, die die Impfstoffforschung herausfordern. Ein einstiger Schutz gegen die eine Variante, ist längst nicht mehr so wirksam gegen die nächste. 
 
Wir lehnen Impfungen nicht ab! Für Viele sind sie ein Segen, Andere sehen in ihnen eine Gefahr. Einwände und Ängste müssen ernst genommen und respektiert werden. Für Menschen, die sich impfen lassen wollen, müssen geeignete Impfstoffe bereit gestellt werden. Die Entscheidung über das Impfen muss jeder Mensch nach einer gründlichen ärztlichen Aufklärung selber treffen dürfen. Niemand darf zu einer Impfung direkt oder indirekt gedrängt werden oder Nachteile durch eine Entscheidung dagegen erleiden.
 
  • für ein gutes Gesundheitssystem

 
Applaus und Zuspruch – das durften Mitarbeitende in der Therapie, Pflege und in Krankenhäusern in den letzten Jahren vernehmen. Wir danken den vielen Menschen, die unter erschwerten Bedingungen das Gesundheitssystem in der Corona-Zeit getragen haben. Sie sind ein unverzichtbarer Pfeiler einer sozialen Gemeinschaft. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Krankenhäuser und Pflegeheime gewinnorientiert wirtschaften müssen und die Arbeitsbedingungen viel zu oft schlecht sind. Die Investitionen in ein gemeinnütziges Gesundheitswesen müssen deutlich steigen. Der anspruchsvolle Beruf der Pflegerin und des Pflegers muss wieder attraktiv werden. Menschen in diesen Bereichen verdienen angemessene Würdigung und Entlohnung und geregelte Arbeitszeiten, die genug Zeit für eine zugewandte Betreuung lassen. Wir können es uns nicht leisten, sie durch eine Impfflicht zu verlieren. Fakt ist: Nicht Ungeimpfte belasten seit vielen Jahren das Gesundheitswesen, gravierende Engpässe gab es schon vor Corona. Das muss sich endlich ändern!
 
 
Für was seid ihr? Wir freuen uns über respektvolle, gerne auch kritische Kommentare
 
[Hinweis: Dies ist die aktualisierte Version unseres Appells vom Februar 2021. Langendorf im Feb. 22]

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